LANGENTHAL BE – Vor drei Jahren gingen in Bern die Wogen hoch: Die Sexmesse «Amor» auf dem BEA-Gelände sorgte in weiten Kreisen für Aufregung und Empörung. Jetzt hat sie ein neues Daheim gefunden.
Vor allem die sogenannten «Shows», bei denen explizit harter Live-Sex versprochen wurde, brachten die Sittenwächter vor drei Jahren in Bern auf die Barrikaden. Jetzt ist die Sex-Messe «Amor» wieder zurück und zwar im beschaulichen Langenthal.
Der Knatsch ist programmiert. «Schützen Sie Ihre Kinder», steht auf der Homepage der Veranstalter. Wie diese gegenüber «Blick am Abend» bestätigen, findet die Messe vom 16. bis zum 18. April in der örtlichen Markthalle statt. Ein entsprechendes Gesuch ist bei der Stadt eingegangen, wie das Regierungsstatthalteramt mitteilt. Hängig ist nur noch die Zusicherung, dass die Organisatoren die Auflagen auch einhalten.
Hinter der Messe stehen alte Bekannte: Pressesprecher ist kein Geringerer als J. P. Love, auch bekannt als «Der Virtuose in der Hose». «Wir wollen Langenthal aufrütteln und sämtliche Tabus brechen», sagt der Erotik-Star. «Sex ist geil und Sex tut gut. Das ist unser Motto. Auch Langenthal soll sich jetzt eine Scheibe davon abschneiden können. Unser Ziel ist die totale Befriedigung.»
Gar nicht «amused» über die Messe ist EDU-Nationalrat Andreas Brönnimann. «Dieses Ansinnen können wir ganz und gar nicht unterstützen.» Und auch der Präsident der örtlichen EDU-Sektion, Mike Sigrist, ist brüskiert. «Ich sehe nicht ein, welchen Mehrwert diese Veranstaltung Langenthal bringen soll. Wir werden den Leuten genau auf die Finger schauen und gehen davon aus, dass die amtlichen Stellen bei Überschreitungen eingreifen.»
Protestaktionen wie vor drei Jahren in Bern sind zwar noch nicht geplant, doch auch die reformierte und die katholische Kirche haben die Messe bereits ins Visier genommen. Sie berufen sich auf die Erfahrungen aus der Vergangenheit. Die BEA hatte den Veranstaltern das Gastrecht damals gekündigt, weil sie wegen den Negativ-Meldungen in den Medien einen Imageschaden befürchtete. «Diese Messe passt nicht zu unserer strategischen Ausrichtung», sagte Mediensprecherin Francine Thurnher 2007.
Quelle: Blick.ch
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