Die Pornoindustrie sieht ihre Felle davon schwimmen. Was tun? Die Firmen haben ihre eigene Lösung: Sie zerren sich gegenseitig vor Gericht.
Das US-Unternehmen Brazzers gehört mit 26 kostenpflichtigen Sex-Websites laut Wikipedia zu den grössten Pornobetreibern im Web. Weil sie darüber anscheinend auch urheberrechtlich geschütztes Material der Porno-Produktionsfirma Pink Visual (deren Claim to Fame lautet: «We Innovate, You Masturbate») verbreiteten, wurde gegen Brazzers nun vor einem US-Gericht in New York Klage eingereicht, berichtet das deutsche Nachrichtenportal spiegel.de. Dabei soll es sich um ein Novum handeln, noch nie habe «eine Porno-Produktionsfirma formal Klage gegen ein Web-Unternehmen eingereicht».
Auf den von Brazzer betriebenen Seiten können User ihre sebstgedrehten Amateur-Clips hochladen. Offenbar wurden aber auch professionell abgedrehte Filme hochgeladen, darunter auch Videos von Pink Visual.
Pink Visual fordert wegen 45 beanstandeter Filme Schadenersatz in Höhe 6,75 Millionen US-Dollar. «Viele sehen in diesem Fall Parallelen zum Kampf der Musikindustrie gegen Downlaod-Piraten», wird ein Mitarbeiter von Pink Visual von der Nachrichtenagentur AFP zitiert. Der Zuspruch aus der Porno-Industrie sei «überwältigend».
Dass die Verkaufszahlen von DVDs in den letzten Jahren wegen Seiten wie youporn.com drastisch gesunken sind, ist kein Geheimnis. Im Interview mit 20 Minuten Online bestätigte Dominik Stöckli, Chef-Einkäufer der 16 Erotikmarkt-Fillialen (25 Mio. Franken Umsatz jährlich) schon vor zwei Jahren diesen Trend: «Seit etwa einem Jahr nehmen die Verkäufe von DVDs in unseren Filialen ab.»
Quelle: 20min.ch
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