18 Nov
von Pornonews - Kategorie: Wissenswertes
Das Geschäft mit Pornofilmen, Silikon-Vaginas und Reizwäsche läuft beim Erotikhändler Beate Uhse seit Jahren schlecht. Jetzt will der angeschlagene Konzern neue Zielgruppen ansprechen: In Sex-Seminaren sollen Paare neue Ideen für mehr Lust in der Liebe gewinnen. Unsere Autorin hat es ausprobiert.
Wenn Serge van der Hooft, Vorstandschef der Beate Uhse AG, sein Unternehmen retten will, muss er sich beeilen. Gerade hat Europas größter Erotikkonzern seine Quartalszahlen bekannt gegeben, und die fallen verheerend aus. Einen Rückgang des Vorsteuergewinns um 90 Prozent muss der Flensburger Sexartikelhändler verkraften, dessen Gründerin und Namensgeberin den Deutschen in den Nachkriegsjahren beibrachte, wie „Ehehygiene“ funktioniert.
Weil der Verkauf von Sexfilmen durch das kostenlose Angebot im Internet schon seit Jahren rückläufig ist, inzwischen aber auch der Absatz in den Bereichen Elektronik (Penisring „Triple Blaster“), Wohnen (Badematte „Mach mich feucht“) oder Küche (Pasta in Form primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale) schrumpft, sucht Beate Uhse dringend neue Absatzwege – und neue Kundschaft: Frauen vor allem, und Paare. Sie sollen in neu gestalteten „Premium-Shops“ einkaufen, zu denen auch die Filiale am Berliner Bahnhof Zoo zählt.
Der „Beate Uhse Sex Talk“ mit der Frankfurter Erotiklehrerin Christine Janson ist eine der Maßnahmen, mit denen man die neue Zielgruppe in die neonbeleuchtete Passage locken will, die früher mal zum Revier der berühmten Heroinabhängigen Christiane F. zählte. Heute stärken sich hier jugendliche Hostel-Touristen mit Chinapfanne zu 2,50 Euro, den Eingang zum Laden weisen noch immer Herren mittleren Alters, die verstohlen um sich blicken, bevor sie der schwarz gestrichene Gang zu den Solokabinen verschluckt.
Im ersten Stock, vorbei an einem Gitterverschlag mit Schaufensterpuppen in Lack-Dessous, soll dann alles anders sein: Acht nicht unsympathisch wirkende Paare und ein alleinstehender Mann im roten Hemd nippen in der „Bar 69“ (die Zahl soll den neuen Uhse-Claim „Sex up your Life“ unterstreichen) an Sekt und Orangensaft, den die Erotiklehrerin (blonde lange Haare, schwarzes Top aus Spitze, hochhackige Stiefel) gemeinsam mit Frau Tschernookoff ausschenkt, der Unternehmenssprecherin von Beate Uhse.
Das Ambiente wirkt mit den schwarz gepolsterten Stahlrohrstühlen, in Ochsenblut und Knallrot gestrichenen Wänden und den Leuchtvitrinen mit Penispumpen, den Silikon-Vaginas „Laetitia“ und „Alexa“, stufenlos regulierbaren Saugmündern und „Cum Explosion“-Kapseln wie eine Mischung aus italienischer Eisdiele und Quelle-Shop.
Quelle: Welt.de
1 Kommentar
tyzon
19|Nov|2009 1isch doch klar, wes tüürer isch, aus bir konkuränz…
bim erotik-markt u liposan isches viu biuuiger…
Kommentar schreiben