Peking (AFP) — China will die Zensur von pornografischen Internetseiten auch auf wissenschaftliche Inhalte zur Sexualität ausweiten. Im Zuge der neuen Regelungen sollten in Zukunft auch solche Internetseiten nicht mehr für jedermann zugänglich sein, auf denen es etwa um Sexualforschung gehe, berichtet die Zeitung "China Daily" unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Der Gebrauch der Seiten soll demnach nur noch Wissenschaftlern und Vertretern des Gesundheitswesens erlaubt sein. Die neuen Bestimmungen treten am 1. Juli in Kraft.

Als Begründung für die Ausweitung der Anti-Porno-Zensur nannte das Gesundheitsministerium, dass zahlreiche Seiten im Internet unter dem Deckmantel der Aufklärung eigentlich "Pornografie propagieren". In Zukunft müssen die Betreiber von Seiten mit Inhalten zur Sexualität demnach die Quellen der Informationen belegen und von einem Experten als zutreffend und wissenschaftlich bestätigen lassen. Außerdem ist in Zukunft eine Registrierung entsprechender Angebote im Internet bei den chinesischen Behörden verpflichtend.

Im Kampf gegen Pornografie im Internet haben die chinesischen Behörden seit Jahresbeginn tausende Seiten sperren lassen. In der vergangenen Woche hatte die Regierung dem Suchmaschinenbetreiber Google vorgeworfen, Links zu pornografischen Inhalten anzubieten. China will zudem sämtliche im Land verkauften Computer künftig mit einer Software ausstatten, die pornografische Internetseiten automatisch blockiert.

Quelle: Google.com