03 Jun
von Pornonews - Kategorie: Wissenswertes
Michael Rüegg, Sprecher der Euro-Pride, verneint eine zu geringe Besucherzahl an der Euro-Pride. Die Schwulen- und Lesbenparade am Wochenende werde ein Hammerfest.
Herr Rüegg, ich sehe zwar überall in der Stadt die Fahnen in den Farben des Regenbogens flattern, ansonsten bekomme ich vom schwul-lesbischen Mega-Event aber nicht viel mit. Ist die Euro-Pride ein Reinfall?
Gegenfrage: Sie sind nicht lesbisch, oder?
Nein, warum?
Unsere Hauptzielgruppe für 95 Prozent der Events sind nun mal keine Heteros. In einzelnen Köpfen setzte sich wohl die Vorstellung fest, es würde nun fünf Wochen Gayparade und daher quasi Ausnahmezustand herrschen. Geht man davon aus, ist der bisherige Verlauf der Euro-Pride enttäuschend, ja. Nur: Dieses Bild malten aber nicht wir, sondern die Evangelikalen – das Stichwort «perverse Heerscharen» sagt wohl alles. Dass nicht jeder Passant auf der Strasse die Euro-Pride erkennt, überrascht kaum: Wir erwarteten auch nicht, dass das Interesse der Heteros an einem schwul-lesbischen Kulturprogramm sonderlich gross ist.
Und doch: Die Euro-Pride scheint nicht präsent.
Auch ein Bericht im Fernsehen suggerierte, dass die Euro-Pride nicht gut genug besucht sei. Das sehe ich anders. Die fünf Wochen vor dem Paradewochenende sind nun mal nicht von Rambazamba geprägt. Und bei über 200 Anlässen ist ja klar, dass manche besser, manche schlechter besucht sind.
Konkret: Was war beliebt?
Total überrascht hat uns der Eröffnungsanlass im Papiersaal. Wir wurden regelrecht überrannt und zählten dreimal mehr Leute als geschätzt. Auch die meisten Partys und Kulturevents – die Auftritte von Röbi Rapp, Maurizio und Fabrizio oder die Pam-Ann-Abende – waren heiss begehrt. Die Pink-Apple-Vorstellungen waren sogar lange im Voraus ausverkauft.
Und welchen Anlässen blieben die Leute fern?
Wie üblich waren die politischen Podien mittelmässig besucht. Und doch: Mit bis zu 100 Menschen im Publikum sind wir zufrieden. Ich erlebte schon Podien mit nur einem halben Dutzend Leuten.
Wie siehts eigentlich mit internationalem Publikum aus? Lockte die Euro-Pride dieses nach Zürich?
Wir erwarten vor allem für das Paradewochenende ausländische Gäste. Generell kämpft Zürich aber mit grosser Konkurrenz: London, Berlin, Barcelona – das sind Städte, in die man reist. Zürich ist noch keine Top-Destination für Schwule und Lesben; die Euro-Pride kann sich also nicht in ein gemachtes Nest setzen. Doch ist sie für Zürich eine grosse Chance, sich bei den Gays in ganz Europa zu etablieren. Zudem: Die ausländischen Journalisten rennen uns die Bude ein.
Vom Boom merkt man hierzulande nichts.
Das ist typisch für die Schweiz, nicht? Das Interesse ist ausserhalb der Grenzen viel grösser als im eigenen Land.
Da denkt man unweigerlich an DJ Bobo.
Der feiert im Ausland auch grössere Erfolge als in der Heimat, vom Prinzip her also schon. Jedenfalls: Am Freitag erwarten wir über 50 Medienschaffende aus dem Ausland, Gay-Medien, Tageszeitungen, TV-Stationen, Radios; von Deutschland über Spanien bis nach Kanada. Ein grosses britisches Magazin widmet der Schweiz extra wegen der Zürcher Euro-Pride seine Titelstory und mehrere Seiten.
Also ziehen Sie alles in allem dennoch eine positive Bilanz der Euro-Pride?
Wie gesagt: Das Highlight, das Paradewochenende mit dem Stadtfest, kommt erst noch. Wir bieten auf dem Münsterplatz und dem Stadthausareal drei Bühnen mit Liveacts und rund 40 Bars: Ich persönlich bin überzeugt, das wird ein Hammerfest! Dennoch will ich von der Euro-Pride noch keine generelle Bilanz ziehen – das wäre ja, als urteilte man bereits nach dem ersten Kuss, ob der Sex gut oder schlecht wird.
Quelle: Tagesanzeiger.ch
1 Kommentar
Texmex
03|Jun|2009 1Halloa! Wo ist den die Zufallsbildergallerie verschwunden? Wäre es nicht möglich diese Abrufbar zu machen und zu verlinken, damit man jederzeit auf all die geilen Bilder zugreifen kann? Greetz!
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