Bern. Immer mehr Nackedeis wandern über hiesige Hügel - und organisieren neuerdings auch Gruppenausflüge.
Wandernde Anhänger der Freikörperkultur sorgen für rote Köpfe - insbesondere in Appenzell Innerrhoden: Die Landesgemeinde stimmt in 17 Tagen über ein Verbot des "blutten" Treibens ab. Doch der Schuss geht nach hinten los: Statt weniger werden es mehr Nacktwanderer und dies nicht nur in Appenzell: Letzte Woche etwa sorgten zwei Personen in St. Gallen für Irritation. "Nackt-Wandern wird populärer und beliebter", sagt Puistola, der inoffizielle Sprecher der Bewegung. "Ja, neuerdings kann man tatsächlich von einer Szene sprechen", so der 54-jährige. Habe er Anfang Jahr nur ein halbes Dutzend "Nacktivisten" in der Schweiz gekannt, seien es inzwischen bereits einige Dutzend.
Aber nicht nur das: Die Szene beginnt sich auch zu vernetzen. Es melden sich vermehrt Interessenten in Nackt-Wander-Foren. Zudem seien langjährige Einzel-Wanderer auf Gleichgesinnte aufmerksam geworden. Puistola versucht diese zusammenzuführen und organisiert zu diesem Zweck gemeinsame Touren. Anfang März fand zum ersten Mal ein gemeinsamer Ausflug statt. "Wir hatten mehr als ein Dutzend Anmeldungen", so Puistola. Aufgrund des schlechten Wetters und eines Routenwechsels seien aber nur fünf gekommen - darunter immerhin zwei Nacktwander-Debütanten.
Trotz weltweiter Schlagzeilen und steigender Popularität in der Schweiz ist die Gründung eines Vereins vorerst nicht geplant. Auch offizielle Nackt-Wander-Wege sind laut Schweiz Tourismus "kein Thema".

Quelle: 20 Minuten
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