Für Pietro Attardo ist der 1. April ein Festtag gewesen: Der Geschäftsführer des Porno-Produzenten "6AZ" hat die Schweizer Medienlandschaft mit einem vermeintlichen Fummelfilm übers Ohr gehauen.

Der Ärger schien vorprogrammiert: Der Zürcher Porno-Produzent "6AZ" wolle einen Sexfilm rausbringen, der heissen sollte. – zum ersten Mal vor laufender Kamera festgehalten" wird es jedoch nicht geben. Das Ganze ist ein von langer Hand geplanter Aprilscherz, dem diverse lokale Medien aufgesessen sind.

Das liegt allerdings auch daran, dass der PR-Coup exzellent vorbereitet worden ist. "Ich hatte das schon lange geplant und vorher ein paar Informationen gestreut. Am Nachmittag hat dann der `Blick´ angerufen", reibt sich der 37-Jährige die Hände. «Ich wurde ausgefragt und habe dem Reporter die Geschichte aufgetischt."

Skandal um Miss Valerie, nicht um Melanie

Und das mit List und Tücke: Er habe sich bei seinem Anwalt abgesichert, flunkerte er bei dem Kollegen und vermittelte so den Eindruck, die Sache sei ernst. Tatsächlich wird es auch einen Porno mit jener Darstellerin geben, die wie Melanie Winiger lange schwarze Haare und dunkle Augen hat. "Sie sieht ihr ja schon recht ähnlich", findet Attardo. Der eigentliche Titel des Stücks lautet: "Skandal um Miss Valerie!"

Fast wäre Attardos gewitzte Werbung ins Wasser gefallen. «Wenn niemand darauf angesprungen wäre, hätte es nichts gebracht." Nun aber berichten die Medien von alleine über "6AZ" und die Reklame kann die Produktionsfirma gut gebrauchen. "Das Grundproblem ist, dass die Schweiz ein kleines Land ist und so auch der DVD-Markt. Wenn nur wenig abgesetzt wird, bleiben die Produktionskosten hoch."

Quelle: 20min.ch