ist die Kunst, elektrischen Strom für sexuelle Genüsse zu nutzen; wie bei allen Künsten gilt: Nicht jedem gefällt alles. Im Zweifelsfall: ausprobieren! Reizstrom-Geräte heissen die Apparaturen, die für die elektrische Stimulation sorgen; wir finden, der Name „Reizstrom“ passt ganz gut. Eigentlich bezeichnet der Begriff „Reizstrom“ Formen der medizinischen Therapie, bei denen Strom eingesetzt wird: beispielsweise zur Linderung von Schmerzen oder bei gestörter Durchblutung. Aber wie so oft, lässt sich das, was medizinisch anwendbar ist, auch im Bereich der Erotik verwenden.

Und so fand der Reizstrom dann seinen Weg aus den Praxen von Ärzten zunächst in die Studios der Dominas und Bizarrladys. Dort diente der süssen Qualen, die Stimulation war also meist etwas stärker als die, die vom Stimulierten noch als durch und durch angenehm empfunden wird. Noch heute mögen manche derer, denen Schmerz beim Sex Lust bedeutet, sei es nun als Zufügende oder als Erduldende, diese Variante sexueller Spiele. Aber es sind nicht mehr nur sie, die beim Sex gerne einmal ein bisschen unter Strom stehen. Man kann auch unterhalb der Schmerzgrenze bleiben und schauen, was der Strom so alles mit einem anstellt.

Erste Experimente mit soll es laut Wikipedia in den 70ern des 20. Jahrhunderts gegeben haben, als für medizinische Zwecke gedachte TENS- und MENS-Geräte lustvoll zweckentfremdet wurden.  Die Abkürzung TENS steht für transkutane elektrische Nerven-Stimulation und da das medizinischen Laien vielleicht ein Rätsel ist, reichen wir einfach die Definition von „transkutan“ nach: „Transkutan“ bedeutet nicht mehr und nicht weniger als „durch die Haut“. MENS steht dagegen für „Microamperage Electrical Neuromuscular Stimulator“ und damit für die elektrische Stimulation der Muskeln.

Da diese Geräte laut Wikipedia nur bedingt für die Welt der Erotik geeignet waren, entwickelten Hersteller in den 80er Jahren spezielle für die erotische Anwendung und ab etwa 1990 existierten die dann auch in digitaler Version. Frequenzen und Stromstärken lassen sich individuell einstellen, sodass man a) seine eigene optimale Reizung finden kann oder sodass b) der dominante Partner die Reizung findet, der er für Sie als optimal empfindet, wobei es vielleicht nicht die ist, die Sie als optimal empfinden, aber keine Angst: Ist ja nur Spiel? Oder… nur ein bisschen Angst im Rahmen des Spiels? Um dem Spiel noch etwas mehr Variantenreichtum zu geben, können bisweilen auch via Funk ferngesteuert werden.

Da sitzt die Domina dann gemütlich im Sessel, schlägt die mit Netzstrumpf bewaffneten Beine übereinander, vielleicht spreizt sie die Beine auch etwas, um süsse Qualen durch süsse, vorerst unerfüllte Sehnsucht zu vergrössern, hat statt der TV- die Reizstromgerät-Fernbedienung in der Hand und gönnt ihrem masochistischen Partner diverse Zuckungen. Nie war es so bequem, mit Subbis zu spielen.

Auch die Elektroden dieser speziellen Sexspielzeuge sind variantenreich geworden. Elektroden sind die Dinger, die den Hautkontakt haben und über die der Strom geleitet wird. Heute existieren sie beispielsweise als Pads, als Penisring oder Metallkugeldildo, ganz auf ihre spezielle Funktion eingestellt. Vom Selbst-Basteln diverser Elektrosex-Geräte wird übrigens abgeraten: Sie wollen Ihre Genitalien ja nicht grillen, oder? Im Ernst: Elektrosex mit geprüften Geräten aus Erotikshops ist harmlos, wenngleich stets darauf hingewiesen wird, dass Träger von Herzschrittmachern auf diese erotische Variante verzichten sollten. Berücksichtigen Sie diesen Rat, falls Sie solch einen Schrittmacher tragen. Selbstbauvarianten bei Elektrosex-Geräten würden auch wir in keiner Weise empfehlen, es sei denn, Sie gehören bereits zu den erfahrenen Spezialisten (auch dann, wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind!). Wir wünschen… energiereiche Momente!